Nach unseren entspannten Tagen auf Lombok ging es wieder weiter mit der Abenteuer Reise. Das Reisebüro MTT (Meyer, Taubert & Tomadon ;)) hatte eine wilde Rundreise geplant. Auch hier lohnt sich wieder ein Blick auf die Karte. Der Plan sah wie folgt aus: Wir fliegen von Lombok nach Surabaya, fahren dann von dort mit dem Taxi nach Cemorolawang um einen halben Tag + Abend im Nationalpark vom Bromo zu verbringen. Am nächsten Morgen sollte es dann mit dem Taxi nach Probolinggo gehen um anschließend mit dem Zug nach Banyuwangi zu fahren. Dort angekommen wollen wir nachts den Ijen Vulkan besteigen und unter anderem die „Blue Flames“ zu sehen. Anschließend geht es wieder nach Bali wo wir dann die letzten 6 ruhigeren Tage unser Reise verbringen. Also wieder volle Tage, aber auch einiges zu erleben.
Los ging der Tag auf Lombok mit dem obligatorischen Frühstück. Ein letztes mal den Ausblick genießen. Der Flughafen war zum Glück auch im Süden, die Fahrt dauerte nur eine halbe Stunde. Koffer einchecken und danach durch die Sicherheitskontrolle. So richtig hingeguckt wird hier nicht, aber was anderes haben wir auch nicht wirklich erwartet. Fliegen tun wir mit einer Boeing 737, immerhin nichts exotisches. Auf eine alte Propellermaschine kann ich in Indonesien gerne verzichten. Der Flug an sich ist unspektakulär, wir können nochmal auf den Rinjani blicken, sehen die Gilis und die Speedboote zwischen Bali und Lombok. Der Sitzabstand ist jedoch gefühlt nochmal deutlich enger als in deutschen Billig-Airlines. Ich kann mich fast nicht bewegen, meine Knie berühren den Vordersitz durchgehend. Bei ner Durchschnittsgröße von 1,60 (Deutschland liegt bei 1,73) kann man wohl den Sitzabstand nochmal bisschen drücken.


In Surabaya angekommen merken wir direkt nochmal den Unterschied in Flughäfen. Beim aussteigen gehen wir direkt an den anderen offenen Fluggastbrücken vorbei, mit ein bisschen krimineller Energie könnte man wohl direkt den nächsten Flieger ohne Ticket nehmen. In Deutschland unvorstellbar. Anschließend geht es mit nem Taxi zum ersten mal in Indonesien über die Autobahn, wir erreichen unsere Höchstgeschwindigkeit im Auto der gesamten Reise. Verrückte 100 km/h. Anschließend geht es in die Berge nach Cemorolawang, das Dorf das direkt am Bromo liegt. Sicherheitsabstand zum vorderen Auto wurde hier noch nicht erfunden und so rasen wir den Berg hinauf und hoffen immer wieder dass unser Vordermann nicht gleich bremst.

In Cemorolawang angekommen suchen wir uns erstmal was zum Mittagessen. Google Maps kennt hier nur Warungs, wir suchen uns einen mit vernünftigen Bewertungen aus. Zu unser großen Überraschung gibt es Nasi Goreng oder Mie Goreng wahlweise mit oder ohne Hähnchen.
Von unserem Hotel können wir den Bromo schon sehen. Der Bromo ist ein aktiver Vulkan, man sieht unter anderem eine Rauchwolke aus dem Krater aufsteigen. Um den Bromo zu besteigen gibt es mehrere Möglichkeiten. Die am meisten beworbene Möglichkeit ist eine offizielle Tour, die beginnt dann meistens früh am Morgen. Man wird an einem Aussichtspunkt für den Sonnenaufgang abgeladen und besteigt anschließend den Vulkan. Wir wollten das ganze gerne selbstbestimmtes machen. Wir hatten die Möglichkeit uns ein Moped auszuleihen und selbst hineinzufahren, uns mit nem Moped reinfahren zu lassen oder selbst die Beine in die Hand zu nehmen und selbst zu laufen. Zusätzlich gab es noch die Möglichkeit mit oder ohne Eintrittskarte (18€/Person) in den Nationalpark zu gehen, wir hatten von Schleichwegen gelesen die an den Ticketschaltern vorbei gehen. Diese sind wohl recht populär, vor Ort macht auch niemand etwas dagegen. Die Einnahmen kommen wohl eh nicht beim Nationalpark an, deswegen ist es den lokalen Rangern auch egal. Wie sich nach einem kurzen Gespräch mit deutschen Touris herausstellte ging ein Schleichweg direkt hinter unserem Hotel los, also entschieden wir uns zunächst einfach zu Fuß den Bromo zu erkunden.

Der Abstieg war recht steil, danach ging man durch eine Wüstenlandschaft aus Vulkanasche. Eine beeindruckende Szenerie. Nach ner halben Stunde waren wir da angekommen wo auch die Touren bzw. Mopedfahrer ihre Touris abladen. Ein steiler Hang und eine anschließende Treppe führte uns zum Kraterrand. Dort konnten wir dann in den Vulkan reinschauen und unter anderem den Schwefel sehen der sich am Krater absetzt. Je nach Wind roch man zudem den Schwefelgeruch. Wir genossen den Ausblick einige Zeit. Wir hatten oft gehört dass der Bromo mega voll sein soll, zumindest zur Nachmittagszeit wo wir da waren war jedoch fast niemand da.




Auf dem Rückweg liefen wir an den Mopedfahrern vorbei, Joel ließ sich auf ein Gespräch ein. Wir handelten aus dass wir 3 für einen Gesamtpreis von 150K IDR mit den Motorrädern zurückgefahren werden. Dann sparen wir uns auch den steilen Aufstieg zurück zum Hotel, 2.70€ für ne Fahrt mit nem Motorrad durch die Vulkanlandschaft klang zudem auch sehr witzig. Und das war es dann auch. Mal auf Straßen, mal auf schmalen Wanderwegen und auch mal kreuz und quer durch die Vulkanasche ging es zurück zum Ausgang.

Vom Hotel aus wollten wir uns dann mit nem Grab zu nem Aussichtspunkt auf den Bromo für den Sonnenuntergang fahren lassen. Die Grab App bot uns eine Fahrt an und machte sich auf die Suche nach einem Fahrer. Es gab jedoch keine Fahrer, nach 10 Minuten brachen wir die Suche ab. Wir waren wohl doch etwas zu weit ab von der normalen Zivilisation. Morgen wollten wir mit nem Grab zurück nach Probolinggo um von dort mit dem Zug weiterzufahren. Was wenn es dann auch keine Fahrer gibt? Wir fragten bei unserem Hotel nach einem Fahrer für morgen. Der sollte doppelt so teuer sein wie das Grab. Naja, besser als den Zug zu verpassen dachten wir uns und nahmen das Angebot gezwungenermaßen an.
Den Sonnenuntergang beobachteten wir dann von Bänken direkt neben unserem Hotel aus. Bei unser Recherche sind wir nur auf Sonnenaufgangstouren gestoßen, von den Sonnenuntergängen haben wir fast nichts gelesen. Den Sonnenuntergang können wir ja mitnehmen wenn wir eh schon hier sind dachten wir uns. Der Sonnenuntergang war aber einer der krassesten die ich je gesehen hatte und stellte gefühlt den Rinjani auch nochmal in den Schatten. Zwischen den Bergen ging die Sonne unter und sorgte für eine super schöne Kulisse. Das Highlight war dann das Farbspektakel was sich am Himmel bot, die Vulkanasche in der Luft sorgt wohl unter anderem für ein Lila am Himmel. Sehr beeindruckend.




Ich hab zudem nen kleinen Abstecher mit meiner Drohne gemacht und versucht das aufm iPad zusammenzuschreiben. Enjoy 🙂
Zum Abendessen ging es dann mal wieder zum Warung, ausnahmsweise gab es neben Nasi und Mie Goreng auch ein drittes Gericht mit normalem Reis, Hähnchen, Tofu und einer Art angebratenem Sesam Stick. Wir hatten vergessen das Essen ohne Schärfe zu bestellen, dementsprechend war es eine recht scharfe Angelegenheit. Aber wie immer sehr lecker 🙂


Auf dem Rückweg zum Hotel wagten wir uns noch an indonesisches Streetfood zum Nachtisch. Wir glauben es war „Kue Putu“, eine Art Reiskuchen mit Palmzucker der mit Dampf gegart wird. Oben drauf noch Kokosraspeln. Super lecker


Die Nacht war anschließend ziemlich kalt. Die Hotelzimmer waren nicht wirklich gedämmt, durch die Türen zog die kalte Luft und eine Heizung suchte man vergebens. Bei ca. 10 Grad Nachttemperatur könnt ihr euch den Rest ja denken. Also dick eingepackt unter die Decke bis der Wecker um 5 klingelte. Wir wollten uns den Sonnenaufgang zumindest von unserem Hoteldach anschauen. Naja, der Sonnenaufgang war ziemlich unspektakulär, die Sonne war recht schnell von Wolken verdeckt und die Kulisse aus den Fotos suchten wir vergeblich. Nichts im Vergleich zum Sonnenuntergang. Der Vulkan ist nach dem Sonnenaufgang voll wie am ganzen Nachmittag zu vor nicht, wir können das Gewusel sowohl auf der Treppe zum Krater als auch auf dem Hügel davor vom Hotel aus sehen. Wie schön dass wir gestern Nachmittag da waren 🙂

Wir legten uns nochmal kurz in die Betten und gingen anschließend beim Warung frühstücken. Es gab Pancakes und Mie Goreng. Gegen 8:30 sollte es dann mit dem Fahrer nach Probolinggo gehen.

Wir sind bislang sehr froh dass wir uns von den offiziellen Mehrtagestouren über die Java Insel ferngehalten haben. Dort hätten wir nur den Sonnenaufgang mitgenommen, hätten uns mit den Touris einmal den Vulkan hochgedrängelt. Die unserer Meinung nach spannenden Erfahrungen wie durch die Vulkanlandschaft zu spazieren, den Sonnenuntergang zu erleben und auch die lokalen Warungs auszuprobieren hätten wir alle verpasst. Also bislang alles richtig gemacht, mal schauen was die Tage noch kommt 🙂